Einen Messestand planen, das gehört dazu.

Die Gestaltung der Werbefläche

Ein Anbieter für Indoor-Displays liefert die "Hardware" Ihres Messestands. Für Grafik, Fotos, Texte und das fachgerechte Layout sind Sie selbst zuständig. Idealerweise beschäftigen Sie zumindest projektweise eine Agentur oder ein erfahrenes Text- und Grafik-Freelancerteam für Ihre Werbung. Falls nicht, sollten Sie spätestens jetzt einen fähigen Partner für die Gestaltung Ihres Messestandes suchen und finden.

Lassen Sie sich bitte nicht von den angeblich grenzenlosen Möglichkeiten einfacher Grafikprogramme dazu verleiten, das Layout Ihres Messestandes mal eben selbst zu gestalten. So ein Ansinnen geht in den wenigsten Fällen gut. Aus unterschiedlichen Gründen.

1. Der Vierfarbmodus CMYK

Sie benötigen den Vierfarbmodus CMYK. Die meisten Consumer Fotobearbeitungs- oder Grafikprogramme scheitern bereits an dieser ersten Hürde. Selbst Gimp, die hochgelobte kostenlose Photoshop-Ersatzsoftware liefert ausschließlich, für den Bannerdruck unbrauchbare RGB-Daten. Word ist für Bannerlayouts gänzlich ungeeignet. Fazit: Sie benötigen professionelle und damit leider teure Grafik- bzw. Layout-Software wie Adobe Photoshop, Adobe Indesign, Adobe Illustrator oder vergleichbare Software.

2. Die Datenmenge

Displays sind ressourcenfressende Monster. Ein 1,5m breiter und 2m hoher Rückbanner wiegt bei der Entwicklung in Photoshop gerne mal 500 MB. Mit dieser Datenmenge kommen nur exzellent ausstaffierte Rechner klar. 1-2 GB RAM sind das Mindeste. Erst mit 3-4 GB RAM können Sie alle Datenteile Ihres Messedisplays zügig öffnen und bearbeiten.

Kleiner und handlicher wird das Ganze, wenn Sie mit einem Vektorprogramm (Illustrator, Coral Draw u.ä.) arbeiten oder weitgehend auf Fotos verzichten.

3. Corporate Identity

Ein Messestand ist mehr als eine riesengroße Werbefläche. Ihr Unternehmen oder Ihr Projekt wird vorgestellt und deswegen orientiert sich Ihr Messestand, genau wie alle anderen Werbemittel, an der Corporate Identity Ihres Unternehmens. Damit stehen zumindest Schrifttype, (Haus-) Farbe und das Logo bereits fest. Stellen Sie Ihrem Layouter diese Daten digital zur Verfügung.

4. Headlines und Texte

Glauben Sie nicht, es wäre einfach mal eben eine knackige Headline aus dem Ärmel schütteln. Selbst erfahrene Werbetexter tüffteln eine Weile, bis die gewünschte Werbeaussage stimmt und klingt. Die Erfahrung zeigt: Je kürzer ein Werbetext, desto schwieriger und desto teurer. Slogans und Claims sind echte Investitionen. Allerdings bleiben Slogans und Claims meistens für Jahre im Gebrauch, so dass sich diese Kosten durchaus lohnen. Headlines bzw. Headlinekonzepte und kurze Texte z.B. für ein vierteiliges Messesets sind dagegen deutlich günstiger: Rechnen Sie mit 250.- bis 450.- Euro

5. Bilder, Illustrationen und Fotos

Sollen Fotos Ihren Messestand schmücken, achten Sie auf deren Qualität und darauf, dass Sie durch deren Verwendung keine Urheberrechte verletzten. Fotomaterial vom eigenen Handy können Sie getrost vergessen. Ebenso wie Bilder, die in Tauschbörsen im Internet angeboten werden. Es sei denn, Sie haben die schriftliche Zusage des Fotografen oder dessen rechtlicher Vertreter (Bildagentur), dass Sie das Bild auch für gewerbliche Zwecke verwenden dürfen. Es gibt genügend seriöse Bildagenturen, die Ihnen großformatige Fotos in der erforderlichen Qualität liefern. Kosten: ab 100 Euro für Standardbilder, ab 250 Euro für XXL- bzw. HiRes-Bilder (mindestens 10 Mio Pixel +). HiRes-Bilder sind die beste Wahl, gerade wenn sich das Bild über die gesamte Fläche eines großen Rückbanners erstrecken soll.

Fragen Sie Ihren Layouter oder Grafiker nach Bundelangeboten. Vergessen Sie jedoch nicht, dass Bild-Recherchen zeitintensiv und damit kostenpflichtig sind. Wenn Sie Zeit und Geld sparen möchten, nutzen Sie die Dienste einer Bildagentur und deren Suchassistenten.

6. Layout gestalten und druckfertig machen

Werbebanner werden in Endgröße 1 zu 1 angelegt. Das heißt: Wenn Ihr Banner 200m hoch und 60 cm breit ist, ist Ihre Layoutdatei ebenso groß. Jeder Hersteller bzw. jede Druckerei wird Ihnen die erforderliche Auflösung (dpi) nennen. Die Regel ist: je größer das Display und je weiter der Betrachter vom Display entfernt steht, desto geringer darf die Auflösung sein. Daher kommen großformatige Bannerstände durchaus mit 80 bis 160 dpi aus. Fragen Sie Ihren Anbieter nach dessen Print-Spezifikation und halten Sie sich daran.

Wenn Sie mit dem Layout Ihres Werbedisplays fertig und zufrieden sind, wandeln Sie alle Schriftteile in Pfade um.

Zum Schluss speichern Sie das Ganze in einem Format ab, dass einerseits schön kompakt ist, andererseits eine möglichst sichere Datenübergabe ermöglicht. Ideal für diesen Zweck ist PDF. Manche Druckereien geben Ihnen ein so genanntes PDF-Profil zur Hand, wodurch sich die Druckvorbereitung wesentlich vereinfacht.

Die meisten Druckereien nehmen jedoch auch JPG-, EPS oder Tiff-Dateien an. Offene AI-Formate verursachen gerne mal Probleme und sollten besser nur für Plots verwendet werden.

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